Sorgfältiges Arbeiten auf der Grundlage des aktuellen Stands der Technik unter Berücksichtigung der Umgebung. Diesen Ausgangspunkt handhabt die Branche, wenn es um den Blumenzwiebelanbau und die Umwelt geht. Nachhaltigkeit ist schon seit über 25 Jahren ein wichtiger Schwerpunkt in der Blumenzwiebelbranche. Pflanzengesundheit, Mineralstoffe, Wasser, Energie und Reststoffe sind die Themen, denen viel Zeit gewidmet wird. In den vergangenen Jahren wurde die Umweltbelastung durch die Branche bereits um 80 % gesenkt, was aber kein Grund ist, sich entspannt zurückzulehnen. Gemeinsam setzen sich die Anbaubetriebe auch in den kommenden Jahren für eine nachhaltige Blumenzwiebelbranche auf der Grundlage des Aktionsplans „Gesunde Blumenzwiebeln, florierende Branche” ein.

Die Nachfrage nach biologischen Blumenzwiebeln steigt, aber das Sortiment und die Anzahl der erzeugten biologischen Blumenzwiebeln sind noch begrenzt. Die Nachfrage übersteigt hier noch das Angebot, daher hier einige Impressionen vom heutigen Stand der Dinge bezüglich der Nachhaltigkeit in der Blumenzwiebelbranche.

Sustainable flower bulb cultivation

Entwicklungen & Initiativen

Ein kleiner Eindruck von den laufenden Entwicklungen und Initiativen bei den 1.500 Betrieben mit einem Blumenzwiebelanbau in den Niederlanden auf circa 27.000 Hektar.

Top Telers
Anbaubetriebe können mithilfe von Top Telers, einer Nachhaltigkeitsprüfung, die der Verband der Anbaubetriebe zusammen mit der Stiftung Natur & Umwelt entwickelt hat, Erkenntnisse über den Nachhaltigkeitsgrad ihres eigenen Betriebs erhalten. Durch das Ausfüllen eines Fragebogens erfahren die Anbaubetriebe mehr über die Nachhaltigkeit ihres Betriebs. Es gibt acht Themen – von Pflanzenschutz bis hin zu Freude an der Arbeit und von Wasser bis hin zu Energie -, für die die Anbaubetriebe Punkte erzielen können. Das Ergebnis der Prüfung bietet den Anbaubetrieben Anhaltspunkte für die weitere nachhaltige Gestaltung. Unternehmer, die gut abschneiden, haben auch die Möglichkeit, ihren Betrieb von der Stiftung Natur & Umwelt besuchen zu lassen, was zur Erteilung des Prädikats Top Teler (zu Deutsch: Spitzenanbaubetrieb) führen kann.

Mineralstoffe
Der Einsatz von Mineralstoffen und Düngemitteln ist notwendig, um den Boden mit ausreichend Nährstoffen zu versorgen. Die staatlichen Behörden legen für die wichtigsten Mineralstoffe Höchstwerte fest. Mithilfe der Düngemittelregistrierung hält der Anbaubetrieb fest, welche Mineralstoffe und Düngemittel er einsetzt.

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Wasser
Für einen Beitrag zu sauberem Wasser entwickelt die Branche Systeme, bei denen von einer Emission der Pflanzenschutz- und Düngemittel vom Betriebsgelände und Ackerland ins Oberflächenwasser (nahezu) keine Rede ist. Der Boden spielt dabei eine wichtige Rolle. Ein gesunder Boden ist nicht nur wichtig, um gesunde Pflanzen anzubauen, sondern auch um zu einer Minimierung des Auswaschens und des Abflusses von Pflanzenschutz- und Düngemitteln zu gelangen.

Energie
Das Trocknen und Lagern von Blumenzwiebeln erfordert viel Energie. Der Königliche niederländische Verband der Blumenzwiebelanbaubetriebe KAVB setzt sich seit den 1990er Jahren dafür ein, den Energieverbrauch in der Blumenzwiebelbranche zu reduzieren. Dabei waren Unternehmer sehr erfolgreich, beispielsweise durch den Einsatz neuer Techniken und die Nutzung von Wärme aus Gewächshäusern oder von Dächern. Diverse Unternehmer speichern Wärme in tiefen Bodenschichten.

Reststoffe
Inzwischen kompostieren bereits viele Unternehmer ihre organischen Abfälle und seit kurzem dürfen organische Abfälle von Blumenzwiebeln auch zur Energieerzeugung genutzt werden.

Sauberes Ackerland, saubere Gräben
Die Zielsetzung der Blumenzwiebelanbaubetriebe in den Niederlanden ist, die Pflanzenschutzmittelemissionen vom Betriebsgelände um mindestens 80 % zu reduzieren und damit die Qualität des Grund- und Oberflächenwassers zu verbessern. Die Blumenzwiebeln werden auf dem Betriebsgelände transportiert und aus Lehmböden stammende Blumenzwiebeln werden auf dem Betriebsgelände gespült, um Bodenreste zu entfernen.

Pflanzenschutz
Die Branche arbeitet an nachhaltigen alternativen Arbeitsweisen und -mitteln, wie beispielsweise widerstandsfähiger Anbau, Mittel mit geringem Risiko, andere Bodenbewirtschaftung, mechanische Bekämpfung usw. Im Rahmen des Leitbilds Vitale Teelt 2030 (zu Deutsch: Vitaler Anbau 2030) arbeiten viele Parteien bei der Forschung und Entwicklung bezüglich eines robusten Anbausystems zusammen.

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